Melanie Bär

Ich bin dankbar, dass ich mich bewegen und Sport machen kann. Als ich nach einer Operation nicht joggen gehen konnte, war ich miesepetrig gelaunt. Ich brauche die Bewegung als Ausgleich, am liebsten draussen in der Natur. Einmal hinderte mich ein Knochenbruch daran, Sport zu treiben. Ich war sogar auf Hilfe beim Aufstehen, Anziehen und Duschen angewiesen. Die täglichen kleinen Heilungsfortschritte und die Aussicht, alles bald wieder selbstständig machen zu können, waren mein Trost.


Als ich mich auf der Wohngruppe Allegra auf den neuen Duschstuhl setzte, um den Bericht auf Seite 7 zu schreiben, schien sich mein Körper an meine damaligen Einschränkungen zu erinnern. Umso erfreuter war ich, als ich mitbekam, für welche Erleichterung der Stuhl bei Bewohnenden führt. Angeschafft wurde er, nachdem Melanie Notter ins Wohnheim gezogen war, die nicht selbstständig sitzen kann. Der Stuhl gibt ihr so grosse Sicherheit, dass das Duschen nicht mehr Tränen, sondern Freude auslöst.

Es gibt Menschen wie Melanie, sie haben nicht «nur» einen Knochen gebrochen, der wieder zusammenwächst. Es besteht keine Hoffnung auf körperliche Heilung, sie leben mit ihren Einschränkungen. Mit allen Konsequenzen. Zum Beispiel nie joggen gehen oder sich nie selbst anziehen können. Und wahrscheinlich ist das – was bei mir für schlechte Laune sorgt – die kleinste ihrer Herausforderungen. Das gibt mir zu denken. Ich bin dankbar, dass es Hilfsmittel gibt, die ihnen das Leben angenehmer machen. Wofür sind Sie dankbar?