«Es ist wie ein Heimkommen», sagt Rita Humbel, eine der 34 ehemaligen arwo-Mitarbeitenden, am Pensioniertenanlass in der arwo.

«Die Ateliers sind nach dem Umbau wieder hier an der St. Bernhardstrasse, stattdessen wird der Administrationsbereich an der Kirchstrasse untergebracht», sagte Geschäftsführer Roland Meier. Er stellte am Pensioniertenanlass im Februar das geplante Umbauprojekt vor. «Ein Zurück zum alten System», sagte eine pensionierte Mitarbeiterin. «Stimmt», antwortete Martin Finschi, erster Geschäftsführer der arwo, und fragte Roland Meier lachend: «Mein erstes Büro war in der Besenkammer an der Kirchstrasse. Gehst du auch dorthin?» Roland Meier gab lachend zur Antwort, dass er bis dahin möglicherweise selbst zu den Pensionären gehöre und dies dann seine Nachfolge beträfe.

Der Umbau steht nämlich erst am Anfang. Läuft alles nach Plan, fällt in rund zwei Jahren der Startschuss zur anderthalb Jahre dauernden Bauphase. Geplant sind eine eingeschossige Aufstockung des bisherigen Wohnhauses sowie der Neubau des danebenliegenden «Stöcklis». So sollen nicht nur die teilweise über 40-Jährigen technischen Anlagen erneuert werden, sondern auch ein Haus mit «wohnungsähnlichem» Charakter entstehen. In der Zwischenzeit leben die Bewohner in einem Provisorium, das auf der gegenüberliegenden Wiese aufgestellt wird. «Sie können zuschauen, wie ihr neues Daheim entsteht», so Roland Meier. «Ich freue mich schon auf die Eröffnung, auch wenn ich dann schon um die 90 bin», sagte Martin Finschi.

Auch wenn es bei ihm und einem Teil der gesamthaft über 70 Pensionierten also schon lange her ist, seit sie in der arwo arbeiteten, so fühlen sich viele noch immer verbunden mit dem alten Arbeitgeber. Entsprechend gross war das Interesse am Einblick in die aktuellen Projekte, den Roland Meier ihnen gab. Es erstaunt deshalb nicht, dass viele von ihnen vor dem Heimgehen noch an ihrem ehemaligen Arbeitsplatz vorbeischauten und von «alten» Arbeitskollegen und Bewohnenden freudig begrüsst wurden. Etwa alle zwei Monate treffen sich die Pensionierten. Mal zu einer Stadtbesichtigung, mal in einer Ausstellung und im Dezember im Belvédère zum Weihnachtsessen. «Normalerweise nehmen etwa halb so viele teil wie
heute. Die arwo zu besuchen ist für alle ein Highlight, auch für mich», sagte der erste
Geschäftsführer Finschi. (Melanie Bär)