Heidi Erne war eine der ersten Mitarbeiterinnen der arwo. Sie erinnert sich noch gut an die Anfangszeit.

«Ja, ich bin schon ziemlich lange in der arwo», sagt Heidi Erne und setzt sich auf den Stuhl in ihrem Zimmer. Seit 23 Jahren lebt sie zusammen mit anderen, zurzeit mit fünf Mitbewohnern, in einer Mietwohnung der arwo, zuvor 20 Jahre im Wohnheim. «Hier gefällt es mir besser, weil ich selbstständiger sein kann und mehr Freizeit habe», fügt die 65-Jährige an. Mehr Freizeit hat sie vor allem seit sie pensioniert ist. Heidi Erne war eine der ersten Mitarbeiterinnen und trat ihre Arbeit drei Jahre nach der Eröffnung an. «Am 5. September 1977», präzisiert sie und fügt an: «Wir haben damals aber nicht arwo gesagt, sondern Arbeitszentrum Wettingen.» Ihr Gedächtnis lässt sie nie im Stich. Sie erinnert sich nicht nur an Namen und Jahreszahlen, sondern auch wie es damals war, in der arwo zu arbeiten. «Alles fing ganz klein an. Es gab nur die Kirchstrasse, das Wohnheim wurde erst 1981 eröffnet.» Den grössten Teil ihrer Arbeitszeit verbrachte sie in der Verpackung. Ihre Lieblingsarbeit war das Befüllen der Mama-Koffer, die noch heute an werdende Mütter abgegeben werden. Nach der Schulzeit in der St. Josefstiftung in Bremgarten verbrachte Heidi Erne zwei Jahre in Köniz in der Haushaltsschule. Weil ihre Familie in der Region Baden lebt, kehrte sie in den Aargau zurück und fuhr an jedem Arbeitstag mit dem Bus von Turgi nach Wettingen in die arwo. «Einmal musste ich umsteigen.» Zuvor hatte ihre Mutter ihr ein Halbtaxabonnement geschenkt. Mittlerweile besitzt sie sogar ein Generalabonnement. Das nutzt sie, unternimmt gerne Zugreisen. Am liebsten nach Bern, in ihre Lieblingsstadt, wo sie gerne «lädele» geht. «Letztes Mal habe ich dort sogar zufällig eine ehemalige Mitschülerin aus Köniz getroffen.»

Am 30. Mai feiert Heidi Erne ihren 66. Geburtstag. «Eine Schnapszahl», kommentiert sie und lacht. Sie mag ihren Geburtstag, will dann «etwas Gutes» essen. Zu ihren Lieblingsgerichten gehörent Siedfleisch oder Riz Casimir. Ein grosses Fest wird sie dieses Jahr aber trotz Schnapszahl nicht machen. Das hat einen Grund: «Wir feiern am nächsten Tag ja dann das 50-Jahr-Jubiläum der arwo im Tägi. Ich freue mich darauf!» (Melanie Bär)