Läuft alles nach Plan, wird das arwo-Hauptgebäude von 2025 bis 2027 modernisiert. Dabei müssen gesetzliche Vorgaben eingehalten, öffentliche Stellen involviert und viele Bedürfnisse abgeholt werden.

Die umfassende Modernisierung Kirchzelg hat zwei Hauptziele. Erstens sollen die Menschen mit Beeinträchtigung, die an der St. Bernhardstrasse wohnen, ein für sie passendes Zuhause erhalten. Sie sollen sich wohlfühlen und ihre Eigenständigkeit soll nicht durch ungeeignete Infrastruktur eingeschränkt werden. Zweitens muss das Gebäude so konzipiert sein, dass die betrieblichen Abläufe für die Begleitung der Menschen mit Beeinträchtigung möglichst effizient erfolgen können. Je besser die notwendigen Begleitaufgaben erledigt werden können, je mehr Mittel stehen für individuelle Unterstützung von Bewohnenden zur Verfügung. Dies trägt zu einer hohen Qualität in der agogischen Arbeit bei. 

Modernisierung Kirchzelg: Architekturbüro Batimo AG siegte

Nach vielen Projektvorbereitungen und einem grundsätzlichen Einverständnis der zuständigen kantonalen Behörden erfolgte letztes Jahr die vorgeschriebene öffentliche Ausschreibung für das Architektur- und Generalplaner-Team. In zwei Bewertungsphasen hat aus den eingehenden Angeboten das Architekturbüro Batimo AG, Zofingen, gesiegt. Überzeugt hat das Team vor allem mit seiner Interpretation der Projektaufgabe, aus dem heutigen Heimcharakter im Wohnbereich eine «wohnungsähnliche Struktur für unsere Bewohnenden» zu erschaffen.

„Es soll wohnungsähnliche Struktur für die Bewohnenden entstehen“

Ein erfreuliches Ergebnis, da dieses Architekturteam vielfältige Erfahrungen in grossen Modernisierungsprojekten, auch im Umfeld von sozial tätigen Institutionen, hat. Bereits im März dieses Jahres haben die Architekten ihre Arbeit aufgenommen. Bis ein detailliertes, präsentationswürdiges Projekt vorliegt, wird es noch einige Monate dauern. Geplant ist, dass gegen Ende dieses Jahres eine erste Version eines visualisierten Projektes erarbeitet ist.

Bauphase in den Jahren von 2025 bis 2027 geplant

Neben den grossen Herausforderungen mit dem umfangreichen Modernisierungsprojekt Kirchzelg gibt es eine zweite, sehr anspruchsvolle Aufgabe zu lösen. Während der geplanten Bauphase (aktuell vorgesehen Frühling 2025 bis Frühsommer 2027) ist eine (Teil-)Nutzung der bestehenden Gebäude nicht möglich. Das heisst, für all das, was aktuell am Standort Kirchzelg untergebracht ist, muss  eine Provisoriums-Lösung gefunden werden. Das Anspruchsvollste dabei ist, den nötigen Platz für 54 Bewohnerinnen und Bewohner mit allen Räumen für die dazugehörige Tagesstruktur zu finden.

In der heutigen Zeit, in der durch die starke Zuwanderung im Asylbereich händeringend nach Unterbringungsmöglichkeiten gesucht wird, ist dies enorm schwierig. Kommt hinzu, dass es für das aufrecht erhalten der individuellen Selbstständigkeit der Bewohnenden wichtig ist, dass sie sich möglichst in bekanntem Umfeld bewegen können.

Modulbau als Zweitnutzung Für all diese Ansprüche hat die arwo in den letzten Monaten eine mögliche Lösung gefunden. Um für die Bewohnerinnen und Bewohner eine qualitativ stimmige Wohnform anzubieten, wurde ein Modulbau gefunden, welcher die arwo in Zweitnutzung übernehmen kann. Als idealer Standort, vor allem für die Bewohnenden, kommt die Wiese entlang der Rebhaldenstrasse in Frage. Da diese gleich visavis des heutigen Standortes ist, fühlen sich die Menschen mit Beeinträchtigung mit Sicherheit rasch wieder zu Hause. Von der Gemeinde Wettingen wurde eine Bewilligung für eine temporäre Nutzung der Fläche erteilt. So kann mit der Planung des Provisoriums weitergefahren werden. Dank der Grösse der Wiese bleibt neben dem nötigen Provisorium glücklicherweise noch einiges an Grünfläche bestehen. So bleibt weiterhin unverbauter Raum erhalten und den geplanten Aufwertungs-Massnahmen entlang der Wiese steht nichts im Wege. (rme)