Unsere Hausfotografin Sandra Ardizzone erzählt von ihren Fotoeinsätzen für die arwo.

Wenn ich etwas nicht bin, ist es ein Morgenmensch. Und doch stehe ich an Tagen, an denen ich für die arwo im Einsatz bin, jedes Mal gerne auf. Auch wenn der Wecker meist zwei bis drei Stunden früher klingelt als sonst, weiss ich, dass ich am Ende des Tages zwar erschöpft, aber auch glücklich nach Hause gehen werde. Die Tage sind nämlich neben der Arbeit vor allem geprägt von Begegnungen, Gesprächen und wohltuenden Momenten, die schlicht und einfach Spass machen. Im Zentrum stehen dabei natürlich die Klienten. Und nach sieben Jahren im Einsatz der arwo freue ich mich jedes Mal wieder aufs Neue, all die Menschen wiederzusehen, welche die arwo ausmachen.

Da ist Alessandro, der mich jedes Mal fragt, wann ich denn wieder von ihm ein Foto machen werde und sich ungemein freut, wenn ich in seiner Abteilung auftauche. Oder Theres mit ihrer ruhigen und besonnenen Art, die mir am Ende des Tages selbst gehäkelte Topflappen in die Hand drückt. Da ist Isabella, mit der ich in der Kaffeepause immer einen Schwatz halten kann und Stefan, der jedes Mal bereit ist, für ein Foto zu posieren. Dies sind natürlich nur eine Handvoll der Leute, die mir in Erinnerung geblieben sind. Ich könnte noch lange weiter aufzählen, denn auch Manuel, Richi, Andi, Sandra, Susi, Lina, Verena, Thomas und all die anderen sind mehr als nur Namen für mich. Jede und jeder hat seine eigene Geschichte und mit jeder und jedem verbinde ich Erinnerungen, die ich in all den Jahren machen durfte.

Besonders in Erinnerung geblieben ist mir, als ich kürzlich fürs Inside die Familie Ehrensperger porträtieren durfte: Beide Söhne des Ehepaars wohnen in der arwo und nach einigen Telefonaten konnte ich die Eltern überzeugen, ein Familienfoto zum Artikel machen zu lassen. Ich habe sonst nie mit Angehörigen zu tun, weshalb mich dieser Einsatz doch sehr berührte. Umso schöner, als mich später die Nachricht erreichte, dass Ehrensbergers grosse Freude an dem Bild hatten. Denn dies ist mein Ziel: Die Momente einfrieren, Emotionen fest zu halten und beim späteren Betrachten Erinnerungen hervor zu rufen.

Auch wenn meine Tage bei der arwo einem straffen Zeitplan folgen, finde ich es wichtig, mir auch Zeit für einen Schwatz zu nehmen. Denn erst durch diese zwischenmenschlichen Beziehungen können die authentischen Bilder entstehen, für die die arwo mittlerweile bekannt ist. Es sind Bilder aus dem Leben, für die man eben dies tun muss: mitleben. Sich in die Gruppe integrieren, auch mal bei einer Aufgabe aushelfen oder sich etwas erklären lassen. So entsteht das Vertrauen zwischen den Klienten und mir und immer öfters bin ich nicht nur «die Fotografin», sondern eben auch schlicht und einfach Sandra.

Als mich Roland Meier vor sieben Jahren zum ers-ten Mal für eine fotografische Begleitung in der arwo anfragte, stand mein kleines Unternehmen noch in den Anfängen. Es freut mich daher umso mehr und ist für mich ein Zeichen grosser Wertschätzung, dass ich nach so langer Zeit immer noch für den visuellen Auftritt der arwo sorgen darf, stets positives Feedback erhalte und dass ich mich mittlerweile wie ein Teil der arwo-Familie fühlen darf. Auch wenn es bedeutet, dass ich den Wecker manchmal sehr, sehr früh stellen muss. (san)