Neue Lösung während des Wohnhaus-Umbaus: Weil sich der Start der Sanierungen auf Ende 2026 verschiebt, können die Bewohner zwei Jahre in die ehemalige Klinik «Sonnenblick» ziehen.

Die ehemalige Klinik Sonnenblick liegt nur einen Kilometer vom Wohnheim «Kirchzelg» entfernt. Zurzeit leben Senioren des Regionalen Pflegezentrums Baden (RPB) darin. Weil die RPB-Erweiterung früher als geplant fertig ist und die Modernisierung des arwo-Wohnhauses später beginnt, ergibt sich eine neue Provisoriumslösung für die arwo. «Die für uns sehr gut passt», wie arwo-Geschäftsführer Roland Meier sagt. Voraussichtlich Ende 2026 – also drei Vierteljahre später als ursprünglich geplant, werden die Bewohnenden für die rund zweijährige Umbauphase in die freistehende ehemalige Klinik einziehen. Somit muss das ursprünglich geplante Provisorium nicht aufgestellt werden und die Wiese entlang der Rebhaldenstrasse, westlich des Wohnheims, bleibt als Grünfläche bestehen.

Der Standard der Zimmer im «Sonnenblick» entspricht demjenigen im jetzigen Wohnheim an der St. Bernhardstrasse und kann mit wenig Aufwand genutzt werden. Weil die ehemalige Klinik abgelegen am Hang liegt, wird die arwo einen Transport-Shuttle für Bewohner, Besucher und Angestellte bereitstellen. Der Platz im «Sonnenblick» reicht für die meisten Bewohnenden. Rund 10 Bewohner werden vorübergehend in die neue Überbauung Klosterbrühl einziehen, wo die arwo mehrere Wohnungen als Aussenwohnplätze gemietet hat.

Während sich der Zeitplan nach hinten verschiebt, ändert sich nichts an der Notwendigkeit der umfassenden Sanierung: «Der jetzige Standard im Wohnheim entspricht keineswegs mehr den heutigen Anforderungen», begründet Meier. Als Beispiel nennt er die gemeinsam genutzten Badezimmer. Auch eine haustechnische und energetische Erneuerung der Gebäude sei dringend nötig. Die Funktionstüchtigkeit der 40-jährigen Heiz- und Energiesysteme sei teilweise erheblich eingeschränkt. «Die Bewohnenden sollen ein Daheim erhalten, in dem sie sich wohlfühlen und ihre Eigenständigkeit nicht durch ungeeignete Infrastruktur eingeschränkt wird.» Zudem soll das Gebäude so konzipiert sein, dass die betrieblichen Abläufe für die Begleitung der Menschen mit Beeinträchtigung möglichst effizient erfolgen können. Heute leben immer mehr ältere Bewohnende in der arwo. So nimmt bei vielen die Mobilität ab und es braucht neue Räume und Möglichkeiten für eine angepasste Tagesstruktur – auch für Pensionäre.

Das Hauptgebäude mit dem Eingangsbereich und einem Nebengebäude wurde 1980 erstellt. In den Jahren 1995 und 2000 kamen weitere Gebäudeteile dazu. Neben den Wohnplätzen im Obergeschoss befinden sich auch Büros der Verwaltung und Arbeitsplätze, wie beispielsweise die Gastronomieküche, im Gebäude. Darin werden täglich bis zu 600 Essen gekocht.

Umgesetzt wird die Modernisierung vom Architekturbüro Batimo AG aus Zofingen, das bei der öffentlichen Ausschreibung als Sieger hervorging und Erfahrung mit Modernisierungsprojekten von sozial tätigen Institutionen hat. Die Jury überzeugte, dass aus dem heutigen Heimcharakter eine «wohnungsähnliche Struktur für Bewohnende» geschaffen wird. Das Teil-Baugesuch mit der Aufstockung und der Gebäudeform an der St. Bernhardstrasse 38 wurde im Frühjahr 2024 bewilligt. Voraussichtlich Ende 2025 soll das definitive Baugesuch eingereicht werden. (Melanie Bär)